Baby
Babyshower & Gender Reveal Party
– überflüssig oder grandios?
Valentinstag, Thanksgiving oder Halloween – eigentlich ist es ja immer nur eine Frage der Zeit, wann Bräuche aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu uns rüber schwappen. Und so sind auch die Babyshower und Gender Reveal Party made in USA.
Beides mittlerweile voll en vogue und fast jede*r hat schon einmal eine Einladung zu so einem Happening erhalten, selbst organisiert oder war eben selber Dreh- und Angelpunkt des Events.
Bei einer Babyshower treffen sich ein paar Wochen vor dem errechneten Geburtstermin Freundinnen der Mommy-to-be in gemütlicher Runde. Meist ist es eine Überraschungs-Party für die Schwangere, hin und wieder aber auch selbst geplant von der Bald-Mami. Es „regnet“ Geschenke für das Baby, denn so eine Erstausstattung geht – surprise surprise – ganz schön ins Geld. Mit einer Babyparty wird dann den Eltern etwas Gutes getan, sich an der Ausstattung für das Baby beteiligt.
Was gehört zu einer Babyshower? Neben den Geschenken, natürlich auch was zum Naschen, eine „Hello Baby“-Deko und unterschiedliche Spiele, die sich um das Thema Nachwuchs drehen. Wer mag, kann sich auch kreativ austoben und etwas basteln – beispielweise ein Mobile für den kleinen Wurm. Man feiert also die Schwangerschaft, zelebriert die Vorfreude und das baldige Mutterglück. So eine Babyshower kann man einfach ganz entspannt angehen lassen oder aber eine Riesennummer daraus machen. Ein Blick auf Instagram und Pinterest lässt erahnen, welche Dimensionen ein solches Happening annehmen kann – WOW! Viele Partyshops haben ihr Sortiment auch bereits genau auf solche Events ausgerichtet mit Girlanden, Toppern, Servietten oder Kerzen.
Spannend geht es bei einer Gender Reveal Party (übersetzt Geschlechtsenthüllungsfeier) zu: Dort wird das Geschlecht des Ungeborenen den Gästen offenbart. Werdende Eltern lassen sich die verrücktesten Ideen einfallen, um bekannt zu geben, ob der Nachwuchs Team Junge oder Mädchen ist. Und nicht selten erfahren auch die Bald-Mama und der Bald-Papa das Geschlecht ihres Babys erst auf diesem Weg. Überraschung!
Die Enthüllung bei einer solchen Party verläuft ganz unterschiedlich: Da gehört die Torte – gefüllt mit rosa oder blauer Creme im Inneren, die kollektiv von den werdenden Eltern angeschnitten wird – noch zu der gewöhnlicheren Variante. Gleiches gilt für Konfetti-Kanone oder Helium Ballon, die mit Schnipseln in der entsprechenden Farbe gefüllt sind.
Typisch Amerika geht es immer noch größer, höher, teurer: Next Level der Bekanntmachung sind selbst gebaute „Kanonen“ oder andere explosive Gerätschaften, die farblich abgestimmtes Pulver in die Luft schleudern oder Alligatoren, die Wassermelonen mit entsprechender Farbfüllung aufbeißen – Wahnsinn! In Brasilien färbte ein Paar einen Wasserfall blau ein und handelte sich damit mächtig Ärger ein. Die erste Gender Reveal Torte gab es übrigens schon 2008: Die Bloggerin Jenna Karvunidis kündigte so auf ihrem Blog die Geburt ihrer Tochter an. Zack, der Post ging viral und ein neuer Trend war geboren.
Sind solche Partys nun Quatsch oder absolut grandios? Tja, da gehen die Meinungen ganz bestimmt ganz weit auseinander. Ich selber bin kein Fan. Sie sind einfach nicht mein Ding. Aus ganz simplem Grund: Ich finde es schwierig, etwas zu feiern, bei dem die größte Herausforderung noch bevorsteht: DIE GEBURT.
Den Gedanken, werdende Eltern zu unterstützen, finde ich grandios. Denn Babyausstattung kann ganz schön ins Geld gehen. Aber „regnet“ es nicht schon genug Geschenke, wenn der kleine Zwerg auf der Welt ist? In entspannter Runde vor der Niederkunft mit den Menschen zusammenzukommen, die einem wichtig sind, geht auch ohne diesen ganzen Schnickschnack. Und mal ehrlich: Es ist zwar eine schöne Idee, gemeinsam ein Mobile zu basteln oder Bodys zu bemalen. Aber Hand aufs Herz: Kommen diese Sachen auch wirklich zum Einsatz oder landen sie in der Erinnerungskiste?
Auch dem Wahnsinn mit dem Gender-Reveal-Ding kann ich nicht wirklich etwas abgewinnen. Das Geschlecht des Babys so prominent in den Mittelpunkt zu stellen, finde ich nicht richtig. Keine Frage: Es ist nicht nur für die Eltern eine der spannendsten Infos, ob ein Mädchen oder Junge die Crew erweitern wird. Doch in erster Linie freuen sie sich auf ihr Baby. Hier wird dem Geschlecht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Klischee-Farbwahl mit blau und rosa im Jahr 2023 ist doch absolut überholt und bringt stereotype Erwartungen mit sich. Wenn die werdenden Eltern im Laufe der Schwangerschaft mit lieben Menschen feiern möchten, dann findet sich auch ein anderer Rahmen, ohne das Geschlecht so sehr in den Mittelpunkt zu rücken.
Diese Trends, kann man meiner Meinung nach, einfach mal auslassen ;-)! Aber wie denkt ihr darüber? Fan oder nicht Fan? Teilt gern eure Meinung mit uns auf Instagram (milkids_familienmagazin)!
Fame Bickley