Alltag

Achtsam im Advent

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In der Weihnachtszeit lauern im familiären Umfeld auch brandheiße Gefahren

Der Weihnachtszeit wohnt – insbesondere mit Kindern – ein ganz besonderer Zauber inne. Die Vorfreude auf das Fest, Kerzenschein, leckerer Tee und Kakao mit Plätzchen gehören dazu. Aber das ist auch Realität in der Weihnachtszeit: In diesen Wochen verunglücken Kinder in Deutschland, die mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden müssen.

Nur wenn Eltern die Gefahren kennen, können sie präventive Maßnahmen ergreifen und diese folgenschweren Unfälle verhindern“

Daran erinnert die Aktion Paulinchen in jedem Jahr am 7. Dezember mit dem „Tag des brandverletzten Kindes“. In diesem Jahr lautet das Motto: „Brandheiß! Brandgefährlich! Brandverletzt!“.

Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass gerade im häuslichen Bereich die meisten Unfälle passieren und direkt im kindlichen Umfeld „brandheiße“ Gefahren lauern. Die aufgebrühte Tasse Tee, der gerade angezündete Kaminofen oder die Kerze, die kurz unbeaufsichtigt war, können innerhalb von Sekunden zu Verbrühungen oder Verbrennungen der zarten Kinderhaut führen. Nur wenn Eltern die Gefahren kennen, können sie präventive Maßnahmen ergreifen und diese folgenschweren Unfälle verhindern“, stellt Susanne Falk, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder fest.

Streichholz und Feuerzeug außer Sicht- und Reichweite von den Kids!

Das kann Oliver Eichstädt vom Fachbereich Vorbeugender Brandschutz der Berufsfeuerwehr Bielefeld nur bestätigen. „Feuer übt seit jeher eine große Anziehungskraft aus – gerade auch auf Kinder. Die Gefahr, die von Feuer ausgehen kann,  wird daher immer wieder unterschätzt.“ Eltern und Betreuungspersonen sollten die Umgebung von Kindern immer wieder auf Gefahren überprüfen und Schutzmaßnahmen dem Alter des Kindes anzupassen, um „brandgefährliche“ Situationen frühzeitig zu beseitigen. Deshalb: Streichholz und Feuerzeug stets außer Sicht- und Reichweite von Kindern aufbewahren.

Kinder und Jugendlichen müssen den sicheren Umgang erlernen

„Verbote bringen nicht weiter. Kinder und Jugendliche müssen für den sicheren Umgang sensibilisiert werden. Ihnen sollte aber klar gemacht werden, dass Feuer großen Schaden anrichten kann. Es gehe keineswegs darum, Kindern Angst zu machen, sondern vielmehr das Bewusstsein für potentielle Gefahren zu schärfen und sie ermutigen, bei Rauch und Feuer sofort Bescheid zu geben. Da kann jede Minute helfen.

Der Brandbekämpfer plädiert ausdrücklich für Rauchwarnmelder – nicht nur im Kinderzimmer. Aber definitiv dort. Diese sollten auch regelmäßig überprüft werden.   

Oliver Eichstädt: „Auch mit entsprechender Vor- und Umsicht im Umgang mit Kerzen und Feuer bleibt der Charme der Weihnachtszeit. Wir wünschen allen schöne und fröhliche Festtage.“

CHECKLISTE FÜR SICHERE WEIHNACHTEN

Und weil man es nicht oft genug sagen kann, hier noch einmal Tipps für eine sichere Adventszeit:

  • Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen lassen. Kinder sollten angemessenen Abstand zu Kerzen einhalten und diese nicht berühren.
  • Kerzen gehören in eine standfeste, nicht brennbare Halterung. Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien einhalten. Zugluft vermeiden.
  • Kerzen an Adventskränzen und am Weihnachtsbaum rechtzeitig löschen, um nicht mit trockenem Tannengrün in Berührung zu kommen.
  • Bei elektrischen Lichterketten darauf achten, dass Steckdosen nicht überlastet werden. Elektrische Kerzen sollten CE/GS geprüft sein.
  • Den Weihnachtsbaum fest und sicher aufstellen. Keinen brennbaren Baumschmuck verwenden.
  • Löschmittel bereithalten. 
  • Bei Feuer sofort die Feuerwehr über Notruf 112 alarmieren. Ruhe bewahren, den Brandraum verlassen und Tür schließen. Die Räumlichkeiten umgehend verlassen und vor dem Haus  die Feuerwehr einweisen.     

Susanne Esser

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