Familie
Na? Stand der Dinge: Augenringe!
Schlaf Kindlein schlaf! Schlaf ist wichtig – für Körper und Kopf. Aber warum eigentlich und wie viel?
Ich bin mir sicher, das Thema Schlaf bei Babys und Kindern gehört zu einem der am meisten besprochenen Elternthemen. Jeder Elternteil hofft natürlich, dass sich hinter dem Nachwuchs ein Murmeltier versteckt und möglichst schnell ohne großes Tamtam ein- und vor allem durchschläft – und das im Idealfall noch alleine.
Doch Wunsch und Wirklichkeit klaffen häufig weit auseinander, denn: Schlafmangel bekommen Eltern quasi mit dem kleinen Bündel zur Geburt gratis dazu und bleibt manchmal auch ein Weilchen. Einschlafbegleitung bei dem fünfjährigen Kind? Na klar! Nein, natürlich nicht immer. Pssst! Diejenigen, die das Gegenteil erleben, sollten das an dieser Stelle am besten einfach still und heimlich für sich genießen. Für alle anderen der Trost: Es lässt sich (fast) alles erklären und es ist bestimmt nur eine Phase…
Schlafbedarf bei Kindern
Kinder haben ein ganz unterschiedliches Schlafbedürfnis. Wie viel Tochter oder Sohn brauchen, hängt grundsätzlich vom Alter ab. Doch ob Baby, Kleinkind, Schulkind oder Teenager – das Schlafbedürfnis ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Die Wach- und Schlafphasen verändern sich mit den Jahren und mit dem Schlafrhythmus auch der Schlafbedarf und die Schlafgewohnheiten. Dennoch gibt es Erfahrungen und Empfehlungen, an denen sich Eltern orientieren können, wie viel Schlaf für Kinder gut und wichtig ist.
Was passiert eigentlich im Schlaf?
Das ist nicht individuell, sondern Fakt: Schlaf ist wichtig, tut Kopf und Körper gut, denn er schenkt Erholung, Regeneration und Kraft. Und während wir so friedlich vor uns hin schlummern, fährt auch der Körper runter, schläft aber nicht. In dieser Phase rackert das Immunsystem, räumt auf und stärkt die Immunabwehr.
Jede/r kennst es: Ist man krank, signalisiert der Körper in den Ruhemodus zu schalten, um das Immunsystem im Schlaf wieder aufzubauen und so den Genesungsprozess zu beschleunigen. Denn, schädliche Eindringlinge wie Viren oder Bakterien kann der Körper während des Schlafs besonders gut bekämpfen. Und auch für das Wachsen ist Schlaf wichtig. Denn die höchste Wachstumshormon-Produktion findet nachts beim Schlafen statt. Dabei wird nicht nur das Wachstum, sondern auch die Regeneration von Knochen, Muskeln und inneren Organen unterstützt.
Das kindliche Gehirn braucht den Schlaf, um die während des Tages verbrauchten Ressourcen wieder aufzufüllen und Erlebtes zu verarbeiten. Denn während der Körper entspannt schlummert, verarbeitet das Gehirn Informationen und Eindrücke, festigt neu Erlerntes und stärkt motorische Fähigkeiten.
Guter Schlaf ist also enorm wichtig, für die körperliche und mentale Gesundheit, die kognitive Entwicklung und Gedächtnisleistung. Umgekehrt bedeutet es, dass Schlafmangel oder „schlechter Schlaf“ zu Stimmungsschwankungen, Wahrnehmungsproblemen, Unkonzentriertheit und einer Anfälligkeit zu Infektionskrankheiten führen kann.
Der Schlafzyklus
Das Einschlafen
Schließt man die Augen, beginnt die Einschlafphase. Der Körper entspannt sich, Atmung und Puls werden ruhiger. Das Bewusstsein wechselt vom aktiven in den passiven Zustand.
Es folgt der leichte Schlaf, hier kann man noch von leisen Geräuschen geweckt werden. Fun fact: Die Muskulatur erschlafft immer mehr – so auch im Gaumen. Daher schnarchen viele Menschen genau in dieser Phase.
Der Tiefschlaf
Danach verfällt man in den Tiefschlaf. Hier erholt sich der Körper, das Herz schlägt langsamer, die Körpertemperatur fällt. In dieser Phase greifen Reparaturmaßnahmen und werden Wachstumshormone (bei Kindern und Jugendlichen) ausgeschüttet.
Der Traumschlaf
Dann folgt die Traum- oder sogenannte REM-Phase (Rapid Eye Movement übersetzt „schnelle Augenbewegung“). In dieser Zeit ist das Gehirn besonders aktiv, es ist die Phase intensiver Träume.
Diese Phasen bestimmen unseren Schlafzyklus, der bei Erwachsenen etwa 90 – 110 Minuten (Babys ca. 60 Minuten) umfasst. In jeder Nacht durchläuft der Mensch – je nachdem wann er sich ins Bett muckelt und wieder aufsteht – vier bis sieben solcher Zyklen. Die kurzen Wachphasen werden dabei gar nicht richtig wahrgenommen.
Das sieht bei Babys noch anders aus: Sie werden wach und müssen erst noch lernen von alleine wieder einzuschlafen. Auch ihr Schlafzyklus ist ein anderer. Sie durchlaufen nur zwei Phasen – beginnend mit der REM-Phase und versinken dann in den Tiefschlaf. Im Traumschlaf schneiden sie Grimassen, lächeln, bewegen ruckartig Arme und Beine. Hier verarbeiten sie die Eindrücke des Tages. Diese Phase ist für die Gehirnentwicklung bedeutsam. Danach fallen sie in die Tiefschlafphase.
Kinder suchen Sicherheit
Manche Kinder lassen sich leicht ins Bettchen legen. Ein kleiner Teil der Neugeborenen und auch ältere Kinder tun sich mit dem Ein- und Weiterschlafen schwerer. Sie brauchen Einschlafhilfen wie Schaukeln, Streicheln, die Nähe der Eltern.
Aber werden Babys und Kinder zu sehr verwöhnt, wenn sie in den Schlaf begleitet werden oder nachts zu den Eltern ins Bett kriechen? Nein! Und das aus nachvollziehbarem Grund: Denn beim Schlafen kommen Muskeln und Sinne zur Ruhe und sind nicht einsetzbar. Evolutionär betrachtet ist der Schlaf die Zeit, in der der Mensch am anfälligsten ist. Damit Babys und Kinder entspannen und abschalten können, müssen sie sich sicher und geborgen fühlen. Für diese Sicherheit können sie aber noch nicht selbstständig sorgen. Und genau deswegen sind an dieser Stelle vertraute Bezugspersonen notwendig, die ihnen Nähe, Schutz und Körperkontakt geben.
Schlafbedarf bei Kindern: Kinder haben ein ganz unterschiedliches Schlafbedürfnis
Wie viel Tochter oder Sohn brauchen, hängt grundsätzlich vom Alter ab. Doch ob Baby, Kleinkind, Schulkind oder Teenager – das Schlafbedürfnis ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Die Wach- und Schlafphasen verändern sich mit den Jahren und mit dem Schlafrhythmus auch der Schlafbedarf und die Schlafgewohnheiten. Dennoch gibt es Erfahrungen und Empfehlungen, an denen sich Eltern orientieren können, wie viel Schlaf für Kinder gut und wichtig ist. Wie viel Tochter oder Sohn brauchen, hängt grundsätzlich vom Alter ab. Doch ob Baby, Kleinkind, Schulkind oder Teenager – das Schlafbedürfnis ist von Kind zu Kind unterschiedlich.
Die Wach- und Schlafphasen verändern sich mit den Jahren und mit dem Schlafrhythmus auch der Schlafbedarf und die Schlafgewohnheiten. Dennoch gibt es Erfahrungen und Empfehlungen, an denen sich Eltern orientieren können, wie viel Schlaf für Kinder gut und wichtig ist.
Äußere Schlafstörer meiden
Im Vorfeld sollten unbedingt Dinge vermieden werden, die den Schlaf und das Einschlafen stören. Deshalb – keine Action mehr vor dem Schlafengehen: nicht mehr toben, aufregende Filme oder Hörspiele schauen und hören. Auch eine feste Schlafenszeit kann helfen, dass der Körper herunterfährt. Mit warmen Füßen schläft es sich besser als mit kalten: Ein warmes Fußbad oder Bettsocken sind eine gute Einschlafhilfe. Ein letzter Blick aufs Handy vor dem Schlafengehen ist dagegen nicht förderlich. Denn durch den hohen Anteil an „Blaulicht“ wird die Ausschüttung des Schlafhormons Melatonin gehemmt.
Schlafbedarf bei Kindern
0–3 Monate | 16–18 Std. | gleichmäßig verteilt Tag/Nacht |
3 Monate | 14,5 Std. | Zunahme Nachtschlaf / Abnahme Tagschlaf |
6–9 Monate | 14,2 Std. | Beginn des Durchschlafens von 6 bis zu 8 Stunden |
12 Monate | 14 Std. | 2 und mehr Schlafeinheiten am Tag |
18 Monate | 13,5 Std. | 1 Tagschlaf (96 % d. Kinder) |
2 Jahre | 13 Std. | 1 Tagschlaf (87 % d. Kinder) |
3 Jahre | 12,5 Std. | 1 Tagschlaf (50 % d. Kinder) |
3–5 Jahre | Ende Mittagsschlaf | |
4 Jahre | 11,8 Std. | 1 Tagschlaf (35 % d. Kinder) |
5 Jahre | 11,4 Std. | – |
6 Jahre | 11 Std. | – |