Kürbisfestival
Kürbisfestival
Aus mehr als 40.000 Kürbissen entstehen Kürbisskulpturen. Ein vielfältiges Rahmenprogramm sowie das beliebte Kürbis Quiz für Kinder runden das Angebot ab.
Beitragsbild: AdobeStock
Gesundheit
Cooles Gadget des Körpers in der Abwehr von Krankheitserregern
‚Oh weh‘, klagt der Biber, ich glaub, ich habe Fieber. Ein herrliches Kinderbuch, dessen Message zu jeder Familie dazugehört. Fieber. Ich gebe zu, wenn die Zahl bei unserem Stirnthermometer mit rot hinterlegt ist, steigt parallel dazu mein Puls.
Denn: Rot steht für „hohes“ Fieber. Und Fieber bei meinem Kind lässt mich unweigerlich nervös werden. Denn in meinem Kopf steigt mit der Temperatur gleichzeitig auch der Schweregrad der Erkrankung. Doch das ist Quatsch.
Fieber kann ein Zeichen dafür sein, dass der Körper sich gegen eine Infektion wehrt. Wenn die Körpertemperatur steigt, funktioniert unsere Abwehr erst richtig gut. Fieber ist also eigentlich ein ziemlich cooles Gadget des Körpers, das anzeigt, dass die Immunabwehr des Körpers arbeitet. Eine nützliche Waffe des Körpers gegen Viren und Bakterien. Denn diese mögen keine hohen Temperaturen.
Fieber beschleunigt Abwehrprozesse im Körper
Bei gesunden Kindern liegt die normale Körpertemperatur zwischen 36,5 und 37,5 °C. Steigt die Temperatur über 38,5 Grad, sprechen Mediziner von Fieber, bei Säuglingen unter drei Monaten ab 38 Grad.
Bei einer Infektion wird das Immunsystem aktiv. Mit den Krankheitserregern gibt das Gehirn wie ein inneres Thermostat das Kommando, den Sollwert der Körpertemperatur anzuheben. Beginnt das Fieber, schwitzt der Körper zunächst nicht, denn die Wärmeabgabe über die Haut wird gedrosselt. Hände und Füße sind in dieser Phase meist kalt, Betroffene frieren und bekommen Schüttelfrost. Durch das Ankurbeln des Stoffwechsels und der Muskelaktivität produziert der Körper mehr Wärme. In dieser Phase sollte das Kind bei der Wärmebildung unterstützt werden: mit einer zusätzlichen Decke, einer Wärmflasche, mit Wollsocken und warmen Tee.
Viren und Bakterien fühlen sich bei 37 Grad pudelwohl
Viren oder Bakterien vermehren sich am besten bei 37 Grad, bei höheren Temperaturen fällt es den „Eindringlingen“ zunehmend schwerer sich zu vermehren und/oder sterben ab. Heizt sich der Körper in Form von Fieber auf, wappnet er sich gegen die Erreger.
Eine wichtige Aufgabe bei der Bekämpfung von Viren und Bakterien haben Lymphozyten: Diese Abwehrzellen spüren Erreger im Blut auf und wehren sie vor Ort ab. Fieber kann diesen Prozess beschleunigen. Denn mit höherer Temperatur werden sogenannte Heat-Shock-Proteine ausgeschüttet – ein Turbo für die Lymphozyten. Sie werden schneller und können die Erreger auch schneller bekämpfen.
Ab wann Fieber senken bei Kindern/Wann Eltern aktiv werden müssen
Die deutsche Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugendmedizin gibt keine absolute Grenze an, ab der eine Fiebersenkung notwendig ist. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte rät Eltern, ihren Kindern bei Temperaturen deutlich über 39 Grad in ärztlicher Absprache fiebersenkende Mittel zu verabreichen.
Ob das Fieber medikamentös gesenkt werden sollte, hängt aber auch von weiteren Faktoren ab: Ist ein Kind munter, isst und trinkt normal, ist eine Fiebersenkung nicht sinnvoll. Fühlt es sich hingegen schlecht, hat Gliederschmerzen oder keinen Appetit, können fiebersenkende Maßnahmen auch schon bei niedrigeren Temperaturen sinnvoll sein.
Denn die Temperatur allein sagt nichts darüber aus, wie „schwer“ der Schützling erkrankt ist: Viel wichtiger sind der Gesamtzustand des Kindes und andere Symptome. Deshalb gilt es, nicht den Fokus auf das Fieber zu legen, sondern auf das „große Ganze“.
Was fiebernden Kindern hilft
Neben einer Runde extra Kuscheln und Buch lesen, hilft den kleinen Patienten meist:
Trinken: Kinder verlieren bei erhöhter Temperatur viel Flüssigkeit. Damit der Körper nicht austrocknet, sollten sie viel trinken. Als grobe Faustregel gilt: Für jedes Grad erhöhte Körpertemperatur braucht der Körper täglich einen halben bis einen Liter Flüssigkeit zusätzlich zur normalen Trinkmenge.
Essen: Fiebernde Kinder haben oft keinen Appetit. Deshalb nicht zum Essen zwingen und leicht verdauliche Speisen anbieten. Suppen liefern wichtige Mineralien, die beim Schwitzen verlorengehen.
Bettruhe: Auch wenn Kinder wenig beeinträchtigt sind, sollten Eltern auf Bettruhe achten.
Wann ist kinderärztlicher Rat gefragt?
Nicht bei jeder erhöhten Temperatur ist es grundsätzlich notwendig, die kinderärztliche Praxis aufzusuchen. In folgenden Fällen sollten Eltern jedoch nicht zögern mit dem fiebernden Kind die Praxis aufzusuchen:
– Bei jungen Babys (bis ca. 3 Monate) ab ca. 38° C.
– Bei älteren Babys und Kleinkindern unter 2 Jahre: wenn das Fieber länger als 1 Tag anhält.
– Bei älteren Kindern ab ca. 2 Jahre: wenn das Fieber länger als 3 Tage anhält.
– Wenn das Fieber trotz fiebersenkender Maßnahmen nicht sinkt.
– Bei zusätzlichen Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Teilnahmslosigkeit, Kopfschmerzen, Hautausschläge.
– Bei schubweise oder wiederholt auftretendem Fieber.
– Bei schlechtem Allgemeinbefinden des Kindes.
– Wenn das Kind einen Fieberkrampf hatte.
– Wenn Eltern beunruhigt sind und sich Sorgen machen.
Fieber senken mit Medikamenten
Medikamente können helfen, das Krankheitsgefühl zu lindern, wenn Kinder entsprechend leiden. Ihre Wirkung hält in der Regel bis zu sechs Stunden. Wichtig: durch die Wirkstoffe werden nur die Symptome abgemildert. Der Körper arbeitet weiter gegen die eigentlichen Krankheitserreger und braucht Ruhe. Überanstrengung ist tabu!
Mit Hausmitteln gegen Fieber
Wadenwickel können für das Kind sehr entlastend sein, wenn hohes Fieber und starke Gliederschmerzen bestehen. Wichtig: Wadenwickel sollen nur dann angelegt werden, wenn auch Hände und Füße warm sind. Doch Vorsicht: Das Wasser darf nicht zu kalt sein, sonst verengen sich die Blutgefäße in der Haut und der Körper kann die Wärme nicht mehr gut abgeben.
Fiebermessen – womit & wo
Batteriebetriebene digitale Thermometer (Kontaktthermometer) können die Körpertemperatur im Po (After), im Mund (unter der Zunge) oder in der Achsel messen. Mit Infrarot- und chemischen Thermometern kann man die Temperatur im Ohr oder an der Stirn messen. Um Messfehler zu vermeiden, ist es bei allen Modellen wichtig, die Bedienungsanleitung zu beachten.
Remember: Dr. Google ist NICHT euer Experte, wenn es um Krankheiten geht!
Wie ist das mit den Fieberkrämpfen?
Wer das einmal erlebt hat, vergisst es sein Leben lang nicht: Das Kind versteift sich, verdreht die Augen, zuckt mit den Armen und Beinen, läuft blau an. Ein paar Minuten später ist der Spuk auch schon wieder vorbei. Fieberkrämpfe sind kein schönes Erlebnis, aber Fieberkrämpfe sind meist harmlos. Bis zu 6% der Kinder erleben einen solchen Krampf, 1/3 von ihnen sogar mehrere. Den Anstoß gibt fast immer ein rascher Fieberanstieg, wodurch es zu einer Art Kurzschluss im Gehirn kommt.
Können fiebersenkende Mittel Fieberkrämpfe verhindern? Nein. Selbst eine noch so gewissenhafte Fiebersenkung, z. B. ab 38,5° C, hilft nicht gegen Fieberkrämpfe. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Fieberkrämpfe kommen mit und ohne Fiebermittel gleich häufig.
Quellen: https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/krankheitszeichen/fieber/