Alltag

Ein Hund zieht ein

Fellnasen bereichern das Familienleben und bedeuten Verantwortung 

Familie Gramsch ist auf den Hund gekommen. Im letzten Jahr zog ein Havaneser-Welpe bei ihnen ein. „Wenn es nach meiner Familie gegangen wäre, hätten wir schon viel eher einen Hund gehabt. Ich wollte eigentlich keinen, hatte auch nie zuvor einen Bezug dazu“, gesteht Mutter Jeannette. „Ich wollte nach drei Kindern nicht noch eine zusätzliche Verantwortung.“

Doch immer wieder kam in der Familie der Wunsch auf und die Beschäftigung damit wurde schließlich konkreter. So kam es, dass zufällig mit dem Lockdown Tobi bei ihnen einzog. „Wir hatten erst keine Präferenz, waren zunächst ganz offen, hatten uns auf Plattformen informiert, auch im Tierheim umgeschaut. Und wollten zum Herbst hin eine Entscheidung.“ Dann spielte der Zufall mit. „Mein Mann hatte bei einem Termin einen Havaneser erlebt und war sehr angetan. Wir fanden die Rasse auch schön und passend für uns.“ Das sollte aber wohl überlegt sein… Während sich Jeannette und ihre „Männer“ schon sehr lange vor Corona Gedanken über einen Hund gemacht haben, so hat der Shutdown bei vielen die Entscheidung für ein Haustier stark begünstigt. Nach dem Motto: Wir haben doch gerade mehr Zeit. Und wir fühlen uns allein. Da hört sich die Anschaffung eines Hundes oder einer Katze nach einer guten Idee an. Doch eine solche Motivation betrachten Tierexperten mit Sorge. Laut der Tierschutzorganisation Tasso wurden im vergangenen Jahr 25 Prozent mehr Hunde registriert. 10,1 Millionen Hunde leben laut Statista in deutschen Haushalten.

Passt ein Hund wirklich in meine Lebensrealität?

Klar ist mit Homeoffice, Kurzarbeit und zeitweise stark eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten die Gelegenheit günstig für eine intensivere Beschäftigung mit dem Tier. Doch diese Lebensbedingungen können sich auch wieder ändern, wenn die Pandemie ausgestanden ist. Und was ist dann? „Daher sollte sich jeder ernsthaft fragen, ob das Tier zum Lebensstil passt. Denn mit der Anschaffung eines Haustiers geht man eine jahrelange Verantwortung ein“, betont Markus Sisterhenn, Hundetrainer und Verhaltensberater. Außerdem kostet ein Tier Geld (nicht nur in der Anschaffung) und bedeutet auch Arbeit. 

Couchpotatoe, Workaholic… der passende Hund machts!

Die Entscheidung für ein Haustier muss von allen gleichermaßen getragen werden und bedarf einer umfänglichen Betrachtung.  Ziel muss es immer sein, dass die richtigen Tiere mit den richtigen Menschen zusammen kommen. Auch unter Hunde gebe es genügsame Couchpotatoes oder stets unruhige Workaholics, so Sisterhenn: „Oft wird nur auf das Aussehen geschaut und die Genetik eines Tieres vernachlässigt.“ Nicht selten landen dann solche „Felle“ im Tierheim, weil sich die Familie beispielsweise mit dem Verhalten und der Körperkraft des Vierbeiners überfordert fühlt.   

Willkommen kleiner Vierbeiner – Und dann?

Die intensive Beschäftigung mit dem Thema Hund hat bei Familie Behrendt zunächst von einer ergebnisoffenen Betrachtung zu einem konkreten Hund geführt. „Wir haben uns Zeit gelassen und uns letztendlich für einen Welpen entschieden“, erzählt die Mutter dreier Kinder: „Wir mussten uns erst einmal alle aneinander gewöhnen. Das war in der Anfangsphase durchaus aufregend und spannend: Der kleine Wuschel musste stubenrein werden, Kommandos lernen. „Wir waren ja unerfahren.“ Deshalb besuchten sie mit ihrem Vierbeiner auch eine Hundeschule. „Für Luan, unseren Jüngsten ist Tobi der beste Freund. Die Großen (14 und 18 Jahre) genießen ihn auch, gehen auch mit ihm spazieren.

Hunde und ihre Gesellschaft tun nachweislich gut!

Nicht nur von Berufs wegen, sondern auch als Vater weiß Markus Sisterhenn, wie positiv Hunde auf Kinder wirken. Sie lernen Verantwortung, sie sind sensibler und empathischer. „Ein Hund macht viel Blödsinn mit und kann ein prima Kumpel sein. Hunde sind auch gute Zuhörer.“ Man kann sich genauso gut auch mal bei ihm ausheulen und er kann besonders gut Geheimnisse bewahren.“ Hunde geben Halt und Geborgenheit. Sie machen glücklich, stärken das Selbstbewusstsein und senken nachweislich den Stresslevel. „Ein Thema, das in der heutigen Zeit auch für unsere Kinder immer mehr an Bedeutung gewinnt.“

Die Bereicherung Hund

Haustiere allgemein, Hunde im speziellen sind eine Bereicherung. Tiere bringen Freude, schenken Wärme und Zuneigung. Jeannette Gramsch-Behrendt empfindet ihren Hund als absolute Bereicherung. „Das Leben mit Tobi ist total schön, viel unkomplizierter als gedacht.“ Und was sie sich vorher nicht hat vorstellen können: „Ein Hund bringt mit seiner Freude und Zugewandtheit was Positives in die Familie.“

Information

Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) gibt auf seiner Homepage nicht nur einen Welpenratgeber, sondern informiert über die verschiedenen Hunderassen. Auch finden

Schau gern mal hier vorbei