Reisen

Andalusien mit Kindern…

…und warum wir immer wieder kommen würden!

Vier Wochen Andalusien liegen hinter uns, längst sind wir wieder im Lande. In dem Moment, wo der Wäscheberg so groß war, dass sich das 2,5-jährige Kind darin verstecken konnte, war klar: Der Alltag hat uns wieder fest im Griff.

Was bleibt, sind die Erinnerungen – schöne Erinnerungen an eine intensive und gemeinsame Familienzeit. Gerade erst haben wir Freunden wieder unseren „Andalusischen Oreo-Milchshake“ kredenzt (Nichts Spezielles, sondern wir haben ihn so getauft, weil wir ihn hin und wieder dort getrunken haben). Und zack, schwelgt man wieder in Erinnerungen.

Sogar im Entwicklungsgespräch mit der Kita finden wir die Reise nach Andalusien. Es ist also etwas, das haften bleibt – im Moment der Reise, aber auch hoffentlich lange danach.

Ohne Zweifel waren Planung und Vorbereitung der Reise – insbesondere mit Kindern – ein Wahnsinnsaufwand: Flüge, Mietwagen, AirBnb, Gepäck, Hotels, Landaufenthalte und Städtetrip zu organisieren und buchen. Aber es hat sich gelohnt. Raus aus dem meist verplanten Alltag und uns als Familie ohne Verpflichtungen mal ganz anders zu erleben. Wir haben den baldigen Schuleinstieg unserer Lotta als Anlass genommen, noch einmal länger außerhalb der Ferien zu verreisen. Last call quasi, bevor wir das nächste Mal vor Angeboten hocken und uns die Augen reiben, weil wir die Preise nicht fassen können – Urlaub in den Schulferien halt.

Was ist für uns das A und O bei Reisen mit Kids: Nichts muss, alles kann. Es gibt kein Falsch oder Richtig. Toleranz und das Einbeziehen kindlicher Bedürfnisse bei der Tagesplanung sind super hilfreich für eine entspannte Zeit. Vor allem beim Thema Kultur. Es liegt auf der Hand, dass die Kleinen nicht unbedingt in jeder Stadt Kathedrale und Museum besuchen möchten. Für Kinderaugen liegt die Kultur in den alltäglichen Dingen: In Andalusien ist der frischgepresste Orangensaft an jeder Ecke zu bekommen und uuuunglaublich lecker, weil die Orangen – wie Lotta es so schön formuliert hat – „in Andalusien wohnen“ oder dass der Kellner eine andere Sprache spricht, man es aber mit Händen und Blicken schafft, seine Bestellung aufzugeben.

Wir wurden oft gefragt, ob wir uns in diesen vier Wochen irgendwann auf den Zeiger gegangen sind oder rückblickend etwas anders gemacht hätten. Ehrlicherweise hätte ich vor unserer Reise ’nen  Zehner darauf verwettet, dass dem so sein wird. Aber nein, das  war zu unserer eigenen Überraschung nicht der Fall. Klar, wurde mal gemosert oder der weitere Aufstieg von den Kids  verweigert, aber alles im Rahmen. Es war eine sehr intensive Zeit, im positiven Sinne. Als mein Mann mit dem Reiseziel Andalusien um in die Ecke kam, war ich zunächst eher semi begeistert. Keine Ahnung wieso, es catchte mich einfach nicht. Wie gut, dass er daran festgehalten und mich überzeugt hat.

Was macht Andalusien zu einem grandiosen Reiseziel für Familien? Hier meine TOP 3 Gründe:

Geht’s nach Andalusien plant man Sonnentage fest ein, man verlässt sich irgendwie drauf. Denn: gutes Wetter, gute Laune. Wir wurden nicht enttäuscht. Das Wetter im Mai war für uns überragend: zwischen 25 und 30 Grad, mit einem leichten Wind. Die Nächte angenehm kühl. Ausnahme Sevilla: Da war es mit 36 Grad dann doch heiß und die Köpfe der Kids erinnerten zwischenzeitlich an kleine, reife Tomaten.

Wir haben unseren Tagesrhythmus an den spanischen „Way of Life“ angepasst. Ausflüge am frühen Morgen, Spätnachmittag oder Abend gemacht. Dazwischen: Siesta! Heißt auch, in den späten Abendstunden noch Spielplatz und Eisdiele ansteuern, aber unsere Kids haben es gefeiert!

Geflogen sind wir ab Paderborn. Prima als Familie, alles sehr entspannt und überschaubar am Flughafen! Der Direktflug nach Málaga dauert 3,5 Stunden und verging ratzfatz.

Es gibt so viele schöne Orte zu entdecken. Klar ist es immer eine sehr subjektive Einschätzung, doch das Angebot ist wirklich vielfältig: weitläufige, feine Sandstrände, Wellen und klares Wasser. Wir waren am Atlantik, an der Costa de la Luz. Ohne Flachs, selten einen so schönen Strand und so klares Wasser gesehen. Dann die hübschen Dörfer mit ihren schmale Gassen und den vielen liebevollen Details der weiß getünchten Häuser.

Die imposanten Gebirgszüge im Inland, Naturparks und last but not least das pulsierende Leben und viele, viele Sehenswürdigkeiten in Städten wie Málaga oder Sevilla – in Andalusien gibt`s von allem und für jeden Etwas.

Für uns war es wirklich perfekt, wir würden alles genau so wieder machen. Und eins steht fest: Andalusien, wir werden uns wiedersehen!

Reisepass und Co. – was wird überhaupt benötigt und wie lange dauert’s?

Ein falsches oder fehlendes Ausweisdokument kann den Urlaub beenden, bevor er angefangen hat. Selbst ein nur verlängerter Reisepass kann Probleme machen. Damit euch das nicht passiert, hier ein Überblick über die Dokumente für Kind & Baby.

Die wichtigste Info vorab: Jedes Kind braucht einen eigenen Pass. Das gilt auch schon für die Allerkleinsten. Selbst ein wenige Tage altes Baby muss sich ausweisen können, wenn es ins Ausland geht.  Eintragungen im Reisepass der Eltern sind ungültig. Die Reisedokumente müssen in den zuständigen Behörden beantragt werden. 


Kinderreisepass
Für Kinder unter 12 Jahren kann der Kinderreisepass beantragt werden. Dieser kostet 13 Euro. Er wird von den meisten Staaten weltweit anerkannt. Damit ist der Kinderpass die günstigste Variante. Und: es gibt keine Wartezeit / kurze Wartezeit.  (außer natürlich auf den Termin im Amt). Der Kinderreisepass ist ein Papierdokument ohne Chip. Klarer Vorteil: Er wird bei der Beantragung von der Behörde sofort ausgehändigt.

Gültigkeit: Seit 2021 ist der Kinderreisepass nur noch ein Jahr gültig. Die vor 2021 ausgestellten Kinderreisepässe behalten offiziell ihre Gültigkeit bis zu dem Datum, das im Pass vermerkt ist.
Kinderreisepässe können innerhalb des Gültigkeitszeitraums verlängert werden, jedoch maximal bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres.

Elektronischer Reisepass 
Der ePass mit einem maschinenlesbaren Chip zur Speicherung biometrischer Daten macht vor allem bei USA-Reisen mit Kindern Sinn. Er kostet bis 24 Jahre 37,50 Euro. Wer ohne elektronischen Reisepass mit seinem Kind in die USA reisen will, muss zusätzlich zum Kinderpass ein Visum für den Nachwuchs beantragen. 
Bei dem ePass beträgt die Bearbeitungszeit allerdings zwischen 3 und 4 Wochen, da hier die Bundesdruckerei zuständig ist. Bei einem Expressantrag geht es schneller, innerhalb von 72 Stunden. Dann erhöhen sich die Kosten allerdings um das Doppelte.

Gültigkeit: Reisepässe für Kinder sind maximal sechs Jahre gültig. Aber Achtung: Gerade bei Säuglingen und Kleinstkindern kann sich das Äußere innerhalb von sechs Jahren so stark verändern, dass sie mit dem ursprünglichen Ausweisdokument nicht mehr klar zu identifizieren sind. In diesem Fall wäre der Ausweis vorzeitig ungültig. Und da hilft auch keine Ausrede bei dem Zollbeamten, denn Mama und Papa  sind dafür verantwortlich, dass der Reisepass aktuell ist.

Personalausweis
Dieser ist erst für Kinder ab 16 Jahren Pflicht und wenig sinnvoll fürs Reisen mit Kindern unter 16. Er kostet mit 22,80 Euro mehr als ein Kinderpass, ist nur in der EU und der Türkei gültig und kann nicht aktualisiert werden. Beim Personalausweis beträgt die Bearbeitungszeit ebenfalls zwischen 3 und 4 Wochen, auch hier ist die Bundesdruckerei zuständig. Es gibt ebenfalls eine Expressvariante.
Gültigkeit:  Die Gültigkeitsdauer des Personalausweises beträgt für Antragsteller unter 24 Jahren 6 Jahre.

Wichtig!
Es gibt Urlaubsziele, in denen kein Kinderreisepass mit Verlängerungsetikett/Aktualisierungsetikett (verlängerter oder aktualisierter Reisepass) akzeptiert wird. Dazu gehört zum Beispiel das Urlaubsziel Südafrika. Hier muss immer ein komplett neuer Kinderreisepass oder elektronischer Reisepass mitgeführt werden. Macht euch also unbedingt vorher schlau, welches Reisedokument genau benötigt wird. Aber nicht erst eine Woche vor Reisebeginn! Aktuelle Informationen gibt es immer auf der Internetseite des Auswärtigen Amtes.
www. www.auswaertiges-amt.de
Ganz aktuell: Ab 2024 soll es keine neuen Kinderreisepässe mehr geben – das hat der Bundestag beschlossen. Ersetzt werden sollen sie durch elektronische Pässe mit längerer Gültigkeitsdauer und mehr Nutzungsmöglichkeiten.
Dieser Beschluss muss jedoch vom Bundesrat final abgesegnet werden.

Schau gern mal hier vorbei