Beitragsbild: Silke Tornede

Ausflüge

Ein bisschen wie in Bullerbü: Der Hof Ramsbrock

Ideales Ausflugsziel für Familien in Bielefeld

Auf dem Hof Ramsbrock dreht sich alles um Klima- und Umweltbildung:

Tomaten und Stangenbohnen ranken um die Wette, Kinder wuseln durch den Gemüsegarten, naschen ein paar Johannisbeeren und bestaunen die Salatköpfe, während die Erwachsenen auf der Terrasse ihren Kaffee oder ein Kaltgetränk genießen. Der Hof Ramsbrock im Bielefelder Süden ist ein kleines Paradies und stadtnahes Ausflugsziel für Familien – Bullerbü-Feeling inklusive.

Natur erleben und Klimaschutz lernen

Die Kinder können hier über Wiesen stromern, im Wald spielen und viel Natur erleben. Gleichzeitig erfahren sie, wie sie diese Natur schützen und warum das so wichtig ist. Die Hitzetage in diesem Sommer sind ja nur eine von vielen Mahnungen, dass Klimaschutz immer dringlicher wird. Aber können wir als Einzelne überhaupt etwas tun? „Auf jeden Fall“, sagt Ilona Chrobak, Leiterin des Klima- und Umweltbildungszentrums, mit dem der Hof Ramsbrock einen Schwerpunkt setzt. „Wir wollen den Menschen hier vermitteln, dass jeder Klimaschutz betreiben kann. Und das auch noch Spaß macht.“  

Vielfältige Angebote auf dem Hof

Das ganze Areal bietet dafür viele Möglichkeiten, schwärmt die Umweltpädagogin, die den Hof 2021 eher zufällig kennenlernte und sofort begeistert war. Das denkmalgeschützte Haupthaus aus rotem Backstein war gerade frisch saniert worden. In einem Sommerprojekt hatten Garten- und Landschaftsbauer ehrenamtlich die Außenanlagen auf Vordermann gebracht, Wege gepflastert, Gärten, Beete und Trockenmauern angelegt. Alles war herausgeputzt und aufgehübscht. „Jetzt musste es nur noch mit Inhalten gefüllt werden“, erinnert sich die 36-Jährige. Der Förderverein hatte auch schon eine Idee: ein Klima- und Umweltbildungszentrum. Im Frühjahr 2023 war die Eröffnung – seitdem wachsen und gedeihen hier nicht nur Blumen und Gemüse. „Auch wir wachsen mit unserem Angebot und den Teilnehmerzahlen“, sagt Ilona Chrobak, die vom Förderverein angestellt ist und von zwei Mitarbeiterinnen, Honorarkräften und vielen Ehrenamtlichen unterstützt wird.

Praktische Umweltbildung für Kinder

Wildkräuter-Küche und Workshops, mit der Becherlupe losziehen und Insekten untersuchen, die „Draußenzeit“ für Familien mit kleinen Kindern: Umweltbildung ist auf dem Hof Ramsbrock keine trockene Theorie, sondern wird ganz praktisch vermittelt. Am Teich erforschen die Kids das Lebenselixier Wasser, im Wald erfahren sie, warum Bäume „Klimasuperhelden“ sind. Arbeit und gleichzeitig ein großes Vergnügen ist es, im Garten zu buddeln, zu säen und zu ernten und dann am Lagerfeuer einen Eintopf aus selbst gezogenem Gemüse zu kochen. „Da geht es um saisonale und regionale Ernährung“, erzählt die Umweltpädagogin, die selbst Mutter von zwei Kindern (5 und 7 Jahre) ist.

Bewusstsein schaffen und Entscheidungen treffen

Was ist jetzt reif? Wie sieht Mangold aus? Woher kommen die Möhren im Supermarkt? Müssen wir im Winter Erdbeeren kaufen? Die Welt ist komplex und kompliziert – „aber wir können auch mit kleinen Dingen etwas bewirken. Mit jeder Handlung treffen wir Entscheidungen.“ Das will Ilona Chrobak sowohl Erwachsenen als auch Kindern mit auf den Weg geben. „Vielleicht schauen die Kinder den Eltern oder Großeltern dann beim Einkauf genauer auf die Finger oder regen in ihrer Schule an, dass es in der Mensa öfter mal ein vegetarisches Gericht gibt.“    

Nachhaltige Mobilität und Zukunftspläne

Das bedeutet natürlich auch, vor der eigenen Haustür zu kehren. Das idyllisch gelegene Klima- und Umweltbildungszentrum ist nur schwer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die nächste Bushaltestelle in der Windflöte liegt rund anderthalb Kilometer vom Hof entfernt. „Ein Unding“, findet Ilona Chrobak, die mit ihrer Familie in Hövelhof lebt. Aber wie war das mit den kleinen Dingen? Sie arbeitet mit dem Förderverein bereits daran, dies zu ändern. Eine Idee ist, ein Gruppenfahrrad anzuschaffen, für das noch Sponsoren und Fördergelder gesucht werden. „Damit könnten dann auch inklusive Gruppen umweltfreundlich zu uns kommen.“

Ein Besuch lohnt sich

Wer einfach mal vorbeischauen möchte, ist jederzeit willkommen. Die Hofanlage in städtischem Besitz ist frei zugänglich. Und wer einen kleinen Anlass braucht: Noch bis September gibt es erstmals an jedem zweiten Wochenende im Monat ein Hofcafé von 14 bis 17 Uhr. Ein Besuch lohnt sich, findet Ilona Chrobak. „Für Kinder ist es allein schon ein Erlebnis, hier rauszukommen und die Weite sowie die Natur zu erleben.“                                                        

www.hof-ramsbrock.de

 Silke Tornede

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