Ausflüge

Geschichte und Galaxien

Ausflug ins Weserrenaissance-Museum Schloss Brake in Lemgo

Ein Abenteuer auf noch unbekannten Wegen zog uns ins lippische Lemgo. Es sollte eine Tour durch Raum, Zeit und die Geschichte des Weserrenaissance Schlosses Brake werden – angelockt durch den verheißungsvollen Titel der aktuellen Sonderausstellung „Alles außer irdisch – Sternstunden der Astronomie“.

Gleich bei unserer Ankunft schon ein Wow-Moment. Wir konnten kaum glauben, welch imposantem Schloss wir da gegenüberstanden. Mit dem weithin sichtbaren Turm und dem rundum laufenden Wassergraben machte es mächtig Eindruck und uns jetzt noch neugieriger auf das, was uns wohl erwarten würde. Und um es vorwegzunehmen: Wir wurden nicht enttäuscht.

Der positive Eindruck setzte sich beim Betreten des Museums fort. Für jede unserer Fragen als Neulinge wurde sich von den hilfsbereiten Mitarbeitern viel Zeit genommen. Unsere Überraschung war groß, als wir erfuhren, dass Kinder (und Jugendliche bis 17 Jahre) kostenlos alle Ausstellungsbereiche erkunden können. Wir Erwachsenen wurden mit jeweils 5 Euro zur Kasse gebeten.

Unser erster Weg führte ins Untergeschoss zur Dauerausstellung. Schon nach wenigen Metern konnten wir im schummrigen Licht in die lippische Geschichte um 1600 eintauchen. Uns erwartete eine Ausstellung zum Mitmachen, Lernen und Staunen. Wir durften uns in Kostüme im Stil der Renaissance kleiden, einen Lautsprecher händisch antreiben, verschiedenste Puzzle legen und riesige Polsterwürfel werfen. Nicht einfach nur alte „Schinken“ an Wänden und in Vitrinen anschauen, sondern ganz viel interaktiv.

Überhaupt hatten wir den Eindruck, dass Kinder viel mitgedacht wurden – sowohl in der Ausstellung als auch im Programm. Ebenso positiv zu erwähnen ist, dass allerorts auf Barrierefreiheit geachtet wurde. Sei es bei den Wegen der Ausstellungsräume oder bei der Erreichbarkeit diverser Mitmach-Angebote für Kinder jeden Alters und Körpergröße. Für die fehlenden Zentimeter standen den jungen Besuchern Tritthocker zur Verfügung.

Der Bauherr des Schlosses, Graf Simon VI zur Lippe begleitete uns auf dem Weg durch die vielen themenbezogenen Räumlichkeiten. Hinter jeder Mauer gab es was zu entdecken – zu keinem Zeitpunkt wurde es langweilig. Wir fühlten uns wie bei Königs, denn wir konnten an einer gedeckten Tafel Platz nehmen, ein Pferd mit Reiter im Turnierharnisch bestaunen und mit Katharina, der Tochter des Schlossherren, ein Selfie machen. Die Angebote übertrafen unsere Erwartungen.  

Dann ging es noch ganz nach oben den Turm hinauf. Doch dieser muss über viele, viele Stufen erklommen werden. Von allen Etagen und vom Balkon mit Balustrade aus eröffnete sich ein toller Blick auf den Innenhof und das Schlossgelände, aber auch nach Lemgo und ins das Lipperland. Von hier oben schaute auch der Graf gern in den Sternenhimmel. Er interessierte sich brennend für Astronomie und beschäftigte sich intensiv mit dem Thema. Welch treffender Rahmen also für die aktuelle Sonderausstellung! 

Dort erwartete uns eine Kombination aus großformatigen Fotografien verschiedenster Himmelskörper, kunsthistorischen Exponaten und interaktiven Mitmachstationen. Durch einen Lichttunnel mit Weltraumprojektion tauchten wir ein ins Universum. Ohne zu viel zu verraten, aber es konnte z.B. ein Meteorit in die Hand angefasst, ein Planeten-Memory gespielt und ein Planetarium bestaunt werden.

Fazit : Wir kommen wieder! Vielleicht auch um eines der vielen Angebote aus dem Programm wahrzunehmen, wie Gold im Labor herzustellen oder einen Astro-Workshop zu besuchen.

Am 22. Juni findet ein großes Familienfest statt.
Die Sonderausstellung ist noch bis zum 25. Mai zu sehen. 
www.museum-schloss-brake.de

Simone Brüggenthies-Peitz

Schau gern mal hier vorbei