Beitragsbild: milkids

Ausflüge

Die Vorwitzerchen vom Jakobsberg

Der Leberblümchen-Wanderweg in Steinhagen bietet gerade ein buntes Naturschauspiel

Die Sonne strahlt mit voller Kraft an diesem Märzwochenende. Der Raureif ist verdunstet, der Rucksack mit Proviant gepackt – wir machen uns auf nach Steinhagen. Beste äußere Bedingungen für unser Ziel: das Naturschutzgebiet am Jakobsberg. Im Volksmund auch Leberblümchenberg genannt. Und das aus gutem Grund. Dieses Fleckchen Natur bietet nämlich genau jetzt ein besonderes Naturschauspiel. Hauptdarsteller: Leberblümchen. Nur für etwa drei Wochen färben sie den dunklen kargen Waldboden prächtig in lila. Die Vorwitzerchen, wie sie auch andernorts genannt werden, sind die ersten Frühlingsboten und nutzen die Zeit, bevor die Blätter der Bäume austreiben und ihnen das Licht rauben, das sie so sehr lieben. Ganz schön schlau! kleinen Streber!

Ausgangspunkt ist der (Wander-)Parkplatz an der Gaststätte Friedrichshöhe. Mit dem Ausflugslokal im Rücken geht es direkt auf den gut gekennzeichneten Wanderweg. Ab hier kann den kleinen, mit lila Blümchen bebilderten Schildern gefolgt werden, so dass auch für kleine Nichtleser/Kinder die Route immer gut auszumachen ist. Der Weg führt direkt eine kleine Anhöhe hinauf und oben angekommen wird man mit einem wunderschönen Ausblick auf Hügel, Wiesen und den Teutoburger Wald belohnt. Hier wartet auch der erste Rastplatz mit schöner Aussicht.

Weiter geht‘s. An mehreren Stellen entlang der Route wird freundlich darauf hingewiesen, auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben. Und dann liegt der Leberblümchenberg auch schon vor uns. Zwar lassen sich die kleinen, zarten Blümchen nur erahnen, aber von hier aus haben wir gleich zwei Optionen die Pflanzen zu suchen und zu finden.  Option eins . . über den Berg. Option zwei … rund herum. An beiden Wegen lassen sich eine Vielzahl der Blümchen bestaunen. Unter optimalen Bedingungen steht man in einem Meer aus lila Blüten. Das muss ausdrücklich betont werden: nur gucken, nicht anfassen! Pflücken und Ausgraben sind streng verboten und außerdem ist das Leberblümchen als frische Pflanze auch schwach giftig. (Quelle: Terra. Vita Natur – und Geopark)

Wir genießen den Anblick und halten die Schönheit auf Zeit lieber mit der Kamera fest. Unser Weg führt weiter durch den Wald und entlang der Route lassen sich noch zahlreiche dieser zarten Blümchen entdecken, ebenso eine Forellenzucht von oben betrachten und ein Künstlerhaus bestaunen.

Wir bewegen uns auf Schotterwegen, Asphaltstrassen, Waldboden und Feldwegen. Deshalb sollte unbedingt an passendes Schuhwerk, ordentlich Verpflegung und eine gute Transportmöglichkeit für Babys/Kleinkinder gedacht werden. (Tipp: Trage, Kraxe, Bollerwagen) Es gibt nicht den einen fixen Weg. Die Wegstrecke bietet verschiedene Optionen. Ausgangs- und Zielpunkt ist immer die Gaststätte Friedrichshöhe, wo man bei schönem Wetter auch in den Biergarten einkehren kann.

Wichtig: Ein Ausflug sollte unbedingt an einem sonnigen Tag stattfinden, denn Leberblümchen sind Sonnenanbeter, zeigen ihre ganze Pracht nur bei Sonne, bei Regen und zum Abend machen sie dicht, schließen sich die Blüten. Ihre ganze Pracht entfalten sie auch nur für etwa drei Wochen. Dann ist auch wieder Schluss.

Aber, wenn die Leberblümchen ihren Tuschkasten wieder eingepackt haben, lohnt sich auch danach eine Wanderung auf dem Jakobsberg. 

Simone Brüggenthies-Peitz

Schau gern mal hier vorbei