Gesundheit

Das Immunsystem: Unser geniales Schutzschild

Jetzt kommt sie wieder die Zeit der triefenden Nasen. Ein aktives Immunsystem schützt Kinder, wenn überall Erkältungsviren durch die Luft schwirren, mal wieder ein böser Kratzer passiert ist oder die dreckigen Finger im Mund landen.

Doch bis es richtig ausgebildet ist, braucht es viele kleine Sparringspartner, die als Viren, Bakterien, Keime oder Pilze überall lauern. Deshalb ist es wichtig, das Immunsystem von früh auf zu trainieren.

Unser Immunsystem braucht von klein auf Herausforderungen, um gerüstet zu sein

Über die mütterliche Plazenta bekommt das Ungeborene eine Grundausstattung an Antikörpern mit, die es in den ersten Monaten vor den Infekten schützt, die die Mutter schon durchgemacht hat oder gegen die sie geimpft ist. Diese Antikörper, die für den sogenannten Nestschutz sorgen, halten aber nicht lange. Etwa mit sechs Monaten übernimmt das eigene Immunsystem des Babys, das sich nun mit „guten“ und „bösen“ Keimen auseinander setzen muss und bei jedem neuen Kontakt eigene Gedächtniszellen anlegt. Eltern von Kleinkindern verzweifeln dann regelmäßig, wenn sich ihr Knirps von einer Rotznase zur nächsten hangelt. Doch diese Auseinandersetzung des Immunsystems mit den Keimen aus der Umgebung ist wichtig und meist völlig im Rahmen. Deshalb keine übertriebene Hygiene walten lassen – das Immunsystem braucht Herausforderungen, um gerüstet zu sein.

Bis zu zwölf fiebrige Infekte im Jahr sind „normal

Drei- bis Fünfjährige machen in der Regel bis zu zwölf fiebrige Infekte im Jahr durch. Kleinere Infekte ohne oder mit nur leichtem Fieber nicht mitgezählt. Für alle Beteiligten heißt das also oft in den infektanfälligen Wintermonaten: Kaum ist die Erkältung abgeklungen, kann es schon mit der nächsten losgehen. Dabei leistet das Immunsystem der Kleinen in dieser Zeit volle Arbeit: Es hat noch wenig Erfahrung mit all den Erregern, mit denen es täglich in Berührung kommt und muss sich mit jedem unbekannten Virus intensiv auseinander setzen – oft als fiebernde Rotznase. Kitas und Spielgruppen sind dabei ein beliebter Trainingsplatz. So nervig und anstrengend, das für die Familien dann sein mag, es hat auch was Gutes. Denn mit der Zeit wächst das Gedächtnis des jungen Immunsystems und es kann sich gegen Erreger, die ihm schon mal begegnet sind, wehren und diese in Schach halten. Bis zur Pubertät entwickelt sich das Immunsystem, im Laufe der Jahre werden Kindern in der Regel dann auch immer seltener krank.

Dem Immunsystem Gutes tun

Immer wieder tauchen auch gut gemeinte Tipps zur Stärkung der natürlichen Abwehr auf: von Wundervitaminen bis zu exotischem Superfood. Die Wirkung ist, zumindest für ansonsten gesunde Menschen, wissenschaftlich kaum nachweisbar. Unser Immunsystem weiß in den meisten Fällen ganz von alleine, was es wann zu tun hat. Seine Hochleistung merken wir nicht, denn es agiert unsichtbar im Hintergrund, zumindest wenn wir es ihm nicht arg schwer machen. Es mag, wenn sich unser Körper regelmäßig bewegt, möglichst an der frischen Luft, und ausgewogen ernährt wird.


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