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Westfälisches Storchenmuseum

Es klappert

Windheim No.2 ist ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus unweit der Weser. Auf der Deele und im Garten werden am Wochenende Kaffee und Kuchen serviert. Auf dem riesigen Dachboden des über 300 Jahre alten Bauernhauses im gleichnamigen Ort befindet sich das Westfälische Storchenmuseum und überrascht den Besucher mit einem modernen Museumskonzept zur Mythologie und Biologie - mit Liebe zum Detail. Präparate, Grafiken, Modelle und Medieninstallationen geben Einblicke in die Lebensweise der Störche. Was bedeuten die unterschiedlichen Klappergeräusche der Störche? Warum können Vögel überhaupt fliegen? Wieso finden Störche jedes Jahr von Afrika aus wieder zu ihrem Nest zurück? Was fressen Störche noch außer Fröschen?

Dies sind nur einige der Fragen, die im Storchenmuseum ausführlich beantwortet werden. Särge im Museum? Sie stehen für die Gefahren, denen Störche ausgesetzt sind: zum Beispiel durch Pflanzengifte oder Hochspannungsleitungen. Zu den ungewöhnlichen Ausstellungsstücken zählt der Pfeilstorch. Mit einem Pfeil im Hals schaffte es ein solcher von Afrika nach Deutschland zurückzufliegen. Klingt unglaublich, ist aber wahr. Imposant ist auch der originale, mächtige Storchenhorst, der früher einmal auf dem Schornstein einer Molkerei thronte. Die Ausstellung erlaubt einen nahen Blick auf eine Typische Nestszene. Dazu muss man nur die Leiter hoch.

Die Ausstellung beleuchtet auch Geschichten und Mythen, die sich um Meister Adebar ranken. Das orientalische Märchen „Kalif Storch“ wird in stimmungsvollen Bildern erzählt. Ebenso nostalgisch wirkt dieses Märchen als Scherenschnittfilm.

Ein Teil des Museums widmet sich der kulturgeschichtlichen Bedeutung der Schreitvögel:Ein besetztes Storchennest auf dem Dach sollte vor Unglück schützen, die wiederkehrenden Störche wurden als Botschafter des kommenden Frühlings begrüßt. Und Kinder wurden in früheren Jahren – glaubt man den Eltern - vom Klapperstorch gebracht. Eine Postkartensammlung zeigt, auf welch amüsante Weise frühere Generationen sich mit dem  Klapperstorch beschäftigt haben, der die Kinder brachte.

Mit dem eigenen Nachwuchs klappt es beim Storch in Minden-Lübbecke seit Jahren immer besser - dank engagierter Menschen und Institutionen, die sich um die Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensräume für die Vögel kümmert. Denn gab es 1990 gerade mal noch drei Storchenpaare in der Gegend, so wurde im letzten Jahr auf 46 Horsten erfolgreich gebrütet und 106 Junge sind ausgeflogen. Der Besuch des Museums kann wunderbar mit einer Radtour auf der Storchenroute oder einer Wanderung verbunden werden.

Info: Das Storchenmuseum ist freitags von 14-18 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 11-18 Uhr geöffnet. Gruppen und Schulklassen können auch außerhalb dieser Zeiten kommen.

www.westfaelisches-storchenmuseum.de